Während meiner Elternzeit ist mir aufgefallen, wie sehr ich doch an meinem Smartphone hänge.
Jeder Leerlauf wird sofort mit dem Smartphone in der Hand gefüllt. Beim ersten Kaffee am Morgen, an der Ampel, während des Spaziergangs oder vor dem Einschlafen – jeder Leerlauf wird sofort mit dem Smartphone in der Hand gefüllt.
Wann hat das Gehirn und der Geist wirklich die Möglichkeit eine Ruhephase ohne jegliche externe Reize zu erleben?
Aus diesem Grund habe ich mir die Frage gestellt: Woran erkennen wir, dass wir zu viel Zeit am Bildschirm verbringen?
1️⃣ Wir fangen an, uns mit anderen Menschen zu vergleichen und fühlen uns dadurch schlecht! Menschen, denen wir in den sozialen Netzwerken begegnen, geben uns das Gefühl ein schlechteres Leben oder Performance zu liefern. Sie haben beruflich mehr erreicht, leben ein Leben im Luxus, sind beliebter und sehen einfach besser aus. Dabei vergessen wir, dass oftmals nur die schönen Momente oder Erfolge geteilt werden. Nur selten aber die Fehler oder Probleme im Leben.
2️⃣ Dein Smartphone ist das erste und letzte, was du am Tag in der Hand hast. Jede Pause oder freie Moment wird genutzt, um das Smartphone in die Hand zu nehmen.
3️⃣ Du erinnerst dich nicht mehr an einen Moment, wo du ganz ohne Stimulation von außen in Gedanken vertieft warst. Des Weiteren wirst du durch negative Nachrichten aus der Presse in deine Gefühle beeinflusst. Du fühlst dich schlecht und traurig.
4️⃣ Was fühlst du beim Gedanken an einen Tag ohne Smartphone? Hast du Angst, es herauszufinden? Als Nomophobie bezeichnen Experten mittlerweile die neue Angststörung der Smartphone-Generation. („No-Mobile-Phone-Phobie“)
Jetzt ganz ehrlich – wie viele dieser Punkte treffen auf dich zu?
Ich bin mir sicher, dass wir alle diese Punkte kennen. Die schnelle Weiterentwicklung von Smartphones, die intensive Nutzung im beruflichen und privaten Umfeld, sowie ständige Erreichbarkeit hat uns vom Smartphone abhängig gemacht.
❌ Für dich ist es selbstverständlich, SOFORT auf Nachrichten und Mails zu antworten.
❌ Du entschuldigst dich bei dem Empfänger deiner Nachricht, wenn deine Antwort zeitverzögert gesendet wurde.
❌ Dein Partner fühlt sich nicht mehr gesehen und wahrgenommen von dir, da du ständig nur noch auf dein Smartphone schaust.
Möchtest du die Kontrolle über dein Smartphone und somit die Kontrolle über dein Leben zurückerhalten? Möchtest du wieder bewusster mit anderen Menschen und Nachrichten umgehen?
Eine vernünftige und reduzierte Nutzung unseres Smartphones kann uns helfen, qualitative Lebenszeit zurückzuholen.
Zwar können dich digitale Geräte, wie dein Smartphone, weit entfernten Menschen näher bringen. Aber Sie entfernen dich von denen, die direkt neben dir sind.
Erinnerst du dich vielleicht noch an die Zeit vor den Smartphones? In Bus und Bahn hat man sich teilweise mit fremden Menschen unterhalten oder im Café/ Restaurant die volle Aufmerksamkeit seinem Gegenüber geschenkt.
Was können wir also tun, um diese Situation wieder zu ändern?
✅ Räume dein Smartphone auf! Lösche alle alten Bilder, die du nicht auf einer externen Festplatte speichern willst und sortiere deine Favoriten in Alben ab. Lösche ungenutzte Apps, alte Accounts und lass dich von unnötigen Newslettern austragen. Eine digitale Ordnung spart dir Zeit am Smartphone ein.
✅ Schalte Benachrichtigungen für eingehende Nachrichten ab. Dies reduziert den Druck, direkt antworten zu müssen. Stattdessen kannst du liebe einen festen Zeitpunkt definieren, wann du dir Zeit für deine Nachrichten nehmen möchtest. Dies kannst du auch gern in deinem Umfeld kommunizieren, um Erwartungen zu managen.
✅ Gemeinsam ist man stärker! Lass dich von deiner Familie oder Freunden unterstützen, um alte Gewohnheiten besser abzulegen. Oft fällt es uns selbst nicht auf, wie häufig wir am Handy sind. Eine externe Person kann dich schnell hinweisen und helfen neue positive Gewohnheiten aufzubauen.
Warum solltest du dieses Thema ernst nehmen? Wir benötigen regelmäßige Regeneration. Dies gilt nicht nur für den Sport, sondern auch für unser Gehirn und uns selbst. Gib dir und deinem Körper regelmäßig Auszeiten, um sich zu erholen. Dies fördert sein Wohlbefinden, steigert dein Energielevel und Kreativität. Dein Körper und Umfeld werden es dir danken!
Was denkst du über dieses Thema?
Ich freue mich auf euer Feedback und hoffe, mit meinem Beitrag einen kleinen Denkanstoß geliefert zu haben. Für mich war es ein großes Learning, meinen eigenen Akku wichtiger zu nehmen, als den meines Smartphones. Die Elternzeit hat mich nicht nur meinem Sohn näher gebracht, sondern auch gezeigt, wie schön es ist, intensive Zeit miteinander zu verbringen. Ohne Ablenkung oder „ich muss das noch schnell erledigen/beantworten“.
Viele Grüße
Rafael Zur
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